Naturbeobachtungen mit Latour im dunkeln Rugenwald

Der Kulturanlass Ende Februar ist ein fixer Programmpunkt in der Agenda des Fördervereins Trinkhalle am Kleinen Rugen. Am Freitag, 23. Februar, begab sich das Publikum auf Beobachtungs- und Entdeckungstour mit Hanspeter Latour.

Hanspeter Latour kommt in Fahrt: Dass der ehemalige Kult-Fussballtrainer nicht besonders wortkarg ist, wenn es um Fussball geht, ist bekannt. Erzählt er von seinen zahlreichen Streifzügen durch die Natur - am liebsten im Umkreis seines Hauses im Eriz, ist er kaum zu bremsen. Und das ist auch nicht weiter schlimm: Latour verfügt über ein breites Wissen, wenn es um die heimische Flora und Fauna geht. Und er hält mit praktischen Tipps und Tricks nicht zurück: Beispielsweise erklärt er den rund 80 begeisterten Zuhörerinnen und Zuhörern, die den Weg durch den kalten Rugenwald bis in die Trinkhalle auf sich genommen haben, wie sie ihren Garten oder Balkon am besten vogelfreundlich gestalten. Ob es nun ein Haufen Laub oder Äste ist, der nicht sofort weggeräumt und entsorgt wird, eine Badestelle oder ein klassisches "Vogelhüsli" - alles, was den Tieren Unterschlupf, Nistmaterial oder Essensquellen bietet, ist beliebt. Seine Ausführungen untermalt er immer wieder mit lustigen Anekdoten, die ihm während seinen Naturbeobachtungen widerfahren sind. So erfährt das Publikum, dass sein Nistkasten, denn er in der Hoffnung auf einen nistenden Kauz angeschafft hat, inzwischen als prächtigstes Chalet im Eriz gehandelt wird. Und auch die Tierbilder, die Latour während seinen Streifzügen schiesst, beeindrucken. Dabei hat er auch schon einiges über Fotografie gelernt. Nicht unbedingt, wenn es um das Feintuning der Kameraeinstellungen geht, seine Bilder schiesst er laut eigenen Angaben meist mit der gleichen Einstellung ab Werk. "Aber wenn man eine Rarität entdeckt, muss man sofort ein Foto machen - egal wie das dann rauskommt", sagt Latour. "Der Beweis muss sein, sonst glaubt einem das dann sowieso wieder keiner!"

Franz Keller, Präsident Förderverein Trinkhalle am Kleinen Rugen, und der Gast des diesjährigen Kuluranlasses, Hanspeter Latour (rechts).

Franz Keller, Präsident Förderverein Trinkhalle am Kleinen Rugen, und der Gast des diesjährigen Kuluranlasses, Hanspeter Latour (rechts).

Wärmende Bündner Gerstensuppe

Der Kulturanlass, organisiert durch den Förderverein Trinkhalle am Kleinen Rugen, hat sich mittlerweile zu einer festen Grösse im Event-Programm auf dem Bödeli entwickelt. Der Vorstand des Fördervereins hat es sich zum Ziel gesetzt, immer wieder einen neuen kulturellen Schwerpunkt zu setzen. Zauberei, Lesungen, Klassik, Blues, Country, Theatersport und verschiedene Vorträge - das Repertoire, das bereits im Dachstock des historischen Gebäudes mitten im Rugen zur Aufführung kam, ist breit. Neben den kulturellen Darbietungen sind es auch die kulinarischen Leckerbissen, die jährlich trotz Kälte zahlreiche Besucherinnen und Besucher in den Wald locken. Die Vorstandsmitglieder des Fördervereins Trinkhalle am Kleinen Rugen bewirteten ihre Gäste dieses Jahr mit wärmender Bündner Gerstensuppe. Die Trinkhalle kann ganzjährig als Veranstaltungslokal gemietet werden, der Förderverein organisiert jährlich ein bis zwei öffentliche Veranstaltungen, um die Tore des historischen Gebäudes am Kleinen Rugen in Matten auch für ein breiteres Publikum zu öffnen.

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