Renovation und Umnutzung

Die wichtigsten Stationen zur Renovation und Umnutzung der Trinkhalle am Kleinen Rugen auf einen Blick:

17.02.1989

Begehung der Trinkhalle mit Dorfverein Matten (Hr. M. Borter), Denkmalpflege (Hr. von Fischer) und Kreisforstamt (Hr. R. Zumstein). Übernahmeinteresse vorhanden, Mittel jedoch nicht.

1991

Denkmalpflege offeriert Gedanken zur Rückführung in den ursprünglichen Zustand, die jedoch immer anderen Projekten zum Opfer fielen.

1994

Das Kreisforstamt beauftragt Fritz Steiner, Baumeister, die wichtigsten Unterhaltsarbeiten aufzulisten und die Kosten zu beziffern.

08.02.1995

Begehung Hochbauamt, Denkmalpflege und Kreisforstamt: nur die dringlichsten Arbeiten werden ausgeführt. Weitere Arbeiten können erst ausgelöst werden, wenn eine bessere Nutzung nachgewiesen wird.

05.1996

Grobkonzept einer breiteren Nutzung durch die Öffentlichkeit wird durch die Tourismus Organisation Interlaken vorgelegt.

07.09.1996

Begehung der Trinkhalle durch den Berner Heimatschutz, Pressebericht

20.02.1997

Erste Sitzung möglicher Initianten, der zahlreiche weitere folgen

11.1997

Projektvorstellung an der IGA, positives Echo

02.04.1998

Begehung mit Liegenschaftsverwaltung, Hochbauamt, Denkmalpflege, Regierungsstatthalter, Waldabteilung 1

21.04.1998

Einwohner- und Burgergemeinden Matten, Interlaken und Unterseen werden orientiert und um ihre Meinung befragt (positiv)

02.09.1998

Grundsatz RRB Nr. 1924: Bereitschaft der Regierung zur Abgabe der Trinkhalle an eine Stiftung, Übernahme der Hälfte der Baukosten für die Renovation.

23.09.1998

Baugesuch an Kanton eingereicht zur Unterschrift (als Eigentümer)

05.11.1998

Publikation Baugesuch im Anzeiger

19.01.1999

Baubewilligung

28.01.1999

Beitragszusicherung durch den Kanton Fr. 420'000

30.04.1999

Gründung der Stiftung Trinkhalle am Kleinen Rugen

08.1999

Stand am Dorffest Interlaken

01.09.1999

Unterzeichnung Baurechtsvertrag/ Gründung des Fördervereins Trinkhalle am Kleinen Rugen/ Spatenstich.

19.05.2000

offizielle Einweihung, Bauabschluss

20.05.2000

Einweihung mit Förderverein

21.05.2000

Tag der offenen Türe

 

Baubeschrieb

Am 2. September 1999, kaum war der 'Spatenstich' ausgeklungen, begannen die Zimmerleute mit der Demontage der Dachkonstruktion. Die vor Jahren eingebaute Hilfskonstruktion musste ebenso entfernt werden, wie die zerbrochenen und angefaulten Sparren und Pfetten. Mit neuen Hölzern und dem Einbau der Zugbänder konnte die filigrane Dachkonstruktion wieder rekonstruiert werden. Leichte, wetterresistente Faserzementschiefer wurden an Stelle der ursprünglichen Holzschindeln für die Dachdeckung verwendet. Zur Zierde des Gebäudes fertigte der Zimmermann von Hand ornamentierte Ort- und Traufbretter, analog der 'Villa Schafroth'. (Verwaltungsgebäude im Freilichtmuseum Ballenberg) Dieses stand ursprünglich in Burgdorf und wurde ebenfalls von Robert Roller II erbaut. Für die südliche Befensterung wurden diverse Fassadenausbrüche realisiert und zum Teil mit gedrechselten Staketen gestaltet.

Die im Spätherbst angefangenen Fassadenverputzarbeiten wurden durch den frühen Wintereinbruch gestoppt, die Arbeiten ins Gebäudeinnere verlagert. Während den Wintermonaten konnten im Freien lediglich die nicht vorhandenen Kanalisations- und Wasserleitungen zum Forstgebäude und der WC-Trakt realisiert werden. Unterstützt von kleinen Heizgeräten war es möglich, die 'geschlossenen Räume' zu isolieren und mit den entsprechenden Verkleidungen zu versehen. Elektro-, Sanitär- und Heizleitungen wurden installiert, zwei neue Kamine und die Feuerstelle im 'Saal Rappard' erstellt, sowie Küchenboden und Kellertreppe in Beton ausgeführt. Ebenso im Winter konnten die ungenügenden Sprossenfenster ersetzt und die mit Liebe zum Detail erstellten Innentüren montiert werden. Die neuen Holzböden, die Holztreppe zum Dachgeschoss, der Kücheneinbau sowie die Abrieb- und Malerarbeiten bildeten im April 2000 den Abschluss der Innenausbauarbeiten.
Mit den warmen Apriltagen konnten auch die Verputzarbeiten an den Fassaden und die Malerei an Fassaden und Vorhalle fertig gestellt werden. Mit beachtlichem Ergebnis sanierten die Maurer die südliche Bruchsteinfassade und den Gewölbekeller. Abschliessend erstellten im Mai 2000 Kursteilnehmer des Heimatschutzes und der Zivilschutz Trockenmauern, Treppenanlagen usw. in der Trinkhallenumgebung.

Die Trinkhallensanierung stellte hohe Anforderungen an die Handwerker und Planer. Wir sind überzeugt, dass die mit der engagierten Unterstützung von Denkmalpfleger Hanspeter Würsten realisierte Sanierung den Gefallen der künftigen Benutzer finden wird.
Peter Vögtli, Architekt